Asymmetrische Reifen
Asymmetrische Reifen kombinieren zwei verschiedene Profiltypen. Auf den ersten Blick ist die Profilform des rechten und des linken Reifens unterschiedlich, als ob der Hersteller den symmetrischen und den laufrichtungsgebundenen Reifen miteinander kombiniert hätte. Typischerweise weisen Reifen mit einem asymmetrischen Profil die besten Leistungen auf. Das liegt daran, dass ihre Konstruktion es ermöglicht, die Lauffläche in zwei völlig unterschiedliche Teile aufzuteilen. Der erste, steife Teil sorgt für ein besseres Fahrverhalten und eine längere Lebensdauer des Reifens, während der zweite Teil die Geräuschentwicklung dämpft und das Wasser ausreichend von der Fahrbahn ableitet.
Die asymmetrische Reifenkonstruktion ist darauf ausgelegt, sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn die bestmögliche Leistung zu erbringen. Aus diesem Grund verfügt er über ein geteiltes Profil zwischen der äußeren und der inneren Hälfte (in Bezug auf die Position am Fahrzeug). Die äußere Hälfte ist auf eine gute Reifenführung ausgelegt, so dass sie weniger Einschnitte und dafür möglichst viele robuste Gummiblöcke enthält. Die innere Seite der Lauffläche hingegen sorgt für eine gute Traktion auf der Geraden und versucht, Aquaplaning durch schräge Lamellen zu verhindern, die Wasser oder Schneematsch von der Fahrbahn unter dem Reifen wegleiten.
Geschichte der asymmetrischen Reifen:
Asymmetrische Reifen sind im Vergleich zu symmetrischen und laufrichtungsgebundenen Reifen die jüngsten, aber auch die komplexesten. Der erste Reifen mit einem asymmetrischen Profil wurde 1965 von Michelin eingeführt – der Michelin XAS. Dieser asymmetrische Reifen wurde speziell entwickelt, um die Nachfrage nach einer verbesserten Richtungsstabilität für den inzwischen legendären Citroën DS zu erfüllen. Er war auch der erste Serienreifen, der für Geschwindigkeiten von bis zu 210 km/h geeignet war, ein für die damalige Zeit beeindruckender Wert. Dank seiner hohen Leistungsfähigkeit wurde er ab 1968 bei Formel-France-Rennen, Rundstreckenrennen und im Rallyesport eingesetzt.
Trotz dieser unbestrittenen und legendären Leistungen des asymmetrischen Reifens ist diese Art von Profil erst in jüngster Zeit in den Vordergrund getreten. Das lag vor allem an ihrem hohen Anschaffungspreis. Mit dem Aufkommen fortschrittlicher Fertigungstechnologien und der Verfügbarkeit von Computersimulationen, die für die Entwicklung asymmetrischer Reifenprofile erforderlich sind, werden asymmetrische Reifen allmählich erschwinglicher und verbreiteter.
Moderne asymmetrische Reifen können sogar aus mehreren Arten von miteinander verbundenen Gummimischungen hergestellt werden. Sie sind also nicht nur in der Form, sondern auch im Material asymmetrisch!
Die aufwändigere Herstellung von asymmetrischen Reifen schlägt sich vor allem in ihrem höheren Anschaffungspreis nieder. Die hervorragenden Fahreigenschaften von asymmetrischen Reifen sind jedoch den höheren Preis wert. Man findet sie vor allem auf luxuriöseren Fahrzeugen mit starken Motoren und natürlich auf Sportwagen. Ab der Größe R18 sind asymmetrische Laufflächen praktisch die einzige Wahl.
Asymmetrischen Reifen wird auch nachgesagt, dass sie weniger Geräusche verursachen und eine höhere Laufleistung haben.
Vorteile von asymmetrischen Reifen:
- kürzere Bremswege auf trockener und nasser Fahrbahn
- längere Lebensdauer
- geringerer Kraftstoffverbrauch
- besseres Handling und bessere Haftung
- geringerer Geräuschpegel durch die halbschräge Form der Profilblöcke
Nachteile von asymmetrischen Reifen:
- höherer Anschaffungspreis
- Montage – äußere und innere Seite sind unterschiedlich
Woran erkenne ich einen asymmetrischen Reifen?
Auf der Seite eines asymmetrischen Reifens finden Sie die Aufschriften OUTSIDE / INSIDE oder IN/OUT. Sie können asymmetrische Reifen auch an der Form der Lauffläche erkennen. Wenn Sie das Reifenprofil frontal betrachten, werden Sie feststellen, dass die rechte und die linke Hälfte des Profils unterschiedlich sind – asymmetrisch.
Montage eines asymmetrischen Reifens:
Bei der Montage des Reifens auf die Felge muss besonders darauf geachtet werden, dass die Position der Innen- und Außenseite beibehalten wird. Wichtig ist die korrekte Ausgangsposition auf der Felge, denn die Außenseite ist immer die Außenseite, egal wo man sie am Fahrzeug montiert. Bei asymmetrischen Reifen wird nicht zwischen links und rechts unterschieden. Es gibt nur eine Form! Bei der Montage eines stark asymmetrischen Reifens sieht es von vorne betrachtet so aus, als wäre eine Seite verkehrt herum montiert, aber das ist in Ordnung. Bei einem ordnungsgemäß beschlagenen Fahrzeug sollte der Fahrer nur das Wort OUTSIDE sehen.
In außergewöhnlichen Notfällen kann ein falsch montierter asymmetrischer Reifen für kurze Zeit verwendet werden. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass ein falsch herum montierter Reifen nicht die gleichen Haftungseigenschaften hat, und ihn so bald wie möglich zu drehen oder zu ersetzen.
Andere Reifentypen:
Lernen Sie die Unterschiede zwischen laufrichtungsgebundenen und symmetrischen Reifen kennen.