Slick-Reifen
Slick ist die Bezeichnung für Rennreifen, die eine völlig glatte Lauffläche haben. Die glatte Lauffläche ermöglicht eine größere Kontaktfläche zwischen dem Reifen und der Straße, wodurch der Reifen mehr Grip erhält.
Die ersten serienmäßig hergestellten Slick-Reifen wurden in den frühen 1950er Jahren eingeführt. M&H Tires begann mit der Produktion dieser Reifen für den Motorsport, insbesondere für Dragster-Rennen. Heute sind sie ein fester Bestandteil praktisch aller Rennsportarten.
Das charakteristische Merkmal von Slick-Reifen ist ihre völlig glatte Lauffläche. Ein Slick-Reifen hat kein Profil, so dass er an der Oberfläche völlig glatt ist (auf Englisch). Durch das Fehlen des Profils wird die Kontaktfläche zwischen Reifen und Straße maximiert, was eine maximale Traktion des Fahrzeugs gewährleistet. Gleichzeitig bestehen diese Reifen in der Regel aus einer speziellen, weicheren Mischung, die die Haftung des Reifens auf der Straße weiter erhöht.
Slick-Reifen dürfen nicht im normalen Straßenverkehr verwendet werden! Der Grund dafür ist die Gefahr von Aquaplaning bei nasser Fahrbahn. Die Lauffläche eines Slick-Reifens hat keine Rillen, die das Wasser von der Fahrbahn unter dem Reifen wegleiten und so Aquaplaning verhindern. Ein weiteres Problem bei nasser Fahrbahn ist der schnelle Temperaturabfall unter den optimalen Nutzbereich des Reifens, siehe Temperatur von Slick-Reifen.
Slick-Reifen findet man daher nur im Rennsport oder im Kartsport. Ein Sonderfall ist der Semi-Slick-Reifen, der auch im normalen Straßenverkehr verwendet werden kann.
Vorteile:
- Slick-Reifen haben eine größere Kontaktfläche zwischen der Straße und dem Reifen, wodurch eine bessere Haftung erreicht wird
- die Aufstandsfläche ist durchgehend, so dass sich die einzelnen Profilblöcke nicht verbiegen, was zu einer verbesserten Reifenleistung führt
- haben eine steifere Seitenwandkonstruktion für eine bessere Übertragung der Seitenkräfte bei Kurvenfahrten
- der Reifen ist auch bei hohen Temperaturen hoch belastbar
- geringer Geräuschpegel aufgrund des fehlenden Profils
Nachteile:
- nicht möglich bei nassen und regnerischen Bedingungen
- kürzere Lebensdauer aufgrund des Wunsches nach maximaler Traktion und der Art und Weise, wie sie verwendet werden; die Laufleistung von Slick-Reifen kann weniger als 200 Kilometer betragen
- um das Potenzial von Slick-Reifen richtig nutzen zu können, muss die Betriebstemperatur der Reifen erreicht werden; unterhalb dieser Temperatur sind die Reifen praktisch funktionsunfähig
- das fehlende Profil macht sie empfindlich gegenüber Bodenunebenheiten
Konstruktion von Slick-Reifen:
Der Hauptunterschied zwischen Slick-Reifen und herkömmlichen Reifen ist das bereits erwähnte Fehlen eines Profils. Dank der völlig glatten Lauffläche ohne Einschnitte und Lamellen liegt der Reifen so flach wie möglich auf der Straße. Da die Lauffläche eines Slicks nicht aus einzelnen Gummiblöcken besteht, sondern ein großer zusammenhängender Block ist, kann der Reifen große Quer- und Längskräfte besser übertragen. Die Laufflächenblöcke verbiegen sich nicht. All dies führt zu einem verbesserten Fahrverhalten und einer besseren Traktion.
Der wichtigste Konstruktionsunterschied zwischen Slick-Reifen und herkömmlichen Reifen ist das bereits erwähnte fehlende Profil. Dank der völlig glatten Lauffläche ohne Einschnitte und Lamellen liegt der Reifen mit der größtmöglichen Fläche auf der Straße. Da die Lauffläche eines Slicks nicht aus einzelnen Gummiblöcken besteht, sondern ein großer zusammenhängender Block ist, kann der Reifen große Quer- und Längskräfte besser übertragen. Die Laufflächenblöcke verbiegen sich nicht. All dies führt zu einem verbesserten Fahrverhalten und einer besseren Traktion.
Eine weitere konstruktive Verbesserung, die dem Slick eine höhere Seitensteifigkeit verleiht, ist die verstärkte Seitenwand. Der steifere Reifen verformt sich bei seitlichen Kräften weniger. Dies sorgt für mehr Stabilität, ein besseres Kurvenverhalten und ein schnelleres Lenkansprechen.
Ein sehr wichtiger Aspekt für den richtigen Einsatz von Slicks ist die Wahl der richtigen Mischungshärte, die direkt von der Temperatur beeinflusst wird. Der Reifenhersteller Michelin beispielsweise bietet drei Härtegrade an, die nach der Fahrbahntemperatur abgestuft sind. Trockene Slick-Reifen werden in drei verschiedenen Mischungen angeboten: S7 – Soft, S8 – Medium, S9 – Hard. Die verschiedenen Gummimischungen garantieren ein breites Einsatzspektrum vom Sprint bis zum Langstreckenrennen. Die Nassmischung P2 ist für die nasse Fahrbahn konzipiert.
Temperatur der Slick-Reifen:
Aus der obigen Mischungstabelle geht hervor, dass die Leistung von Slick-Reifen stark von der Temperatur des Reifens selbst abhängt. Ein warmer Slick-Reifen hat eine Temperatur von etwa 80 – 100 °C. Herkömmliche Reifen erreichen nicht einmal solche Temperaturen und würden bei diesen Temperaturen ihre Eigenschaften verlieren. Slick-Reifen müssen während des Rennens innerhalb ihres Temperaturfensters gehalten werden, denn unterhalb des optimalen Temperaturbereichs (dem so genannten „kalten“ Bereich) haben sie nur sehr wenig Grip. Ein unbeheizter Slick-Reifen hat sogar im Vergleich zu einem normalen Sportreifen deutlich weniger Grip.
Die Reifen im optimalen Temperaturbereich zu halten, so dass sie ausreichend warm sind, ist nur im harten Rennbetrieb wirklich möglich. Im normalen Betrieb ist das optimale Temperaturfenster praktisch nicht zu erreichen. Deshalb sind Slick-Reifen auf den Rennstrecken auch bei trockenem Wetter keine sinnvolle Alternative, ganz abgesehen davon, dass sie für den normalen Straßenbetrieb verboten sind.
Damit der Rennfahrer gleich nach dem Start das Beste aus den Reifen herausholen kann, werden sogenannte Reifenwärmer eingesetzt. Diese Reifenwärmer wärmen den Reifen bis zum letzten Moment vor dem Start auf. Im Idealfall sollte die Temperatur über die gesamte Breite des Reifens gleich sein.
Radfahren/Lebensdauer des Slicks:
Die Reifentemperatur hängt auch mit dem Reifenwechsel zusammen. Dies ist der Prozess, bei dem ein Reifen auf sein optimales Temperaturfenster aufgeheizt wird, um maximale Haftung zu erreichen. Anschließend kühlt der Reifen ab. Während dieses Zyklus laufen chemische Prozesse ab, die die Mischung allmählich härten. Wie viele Zyklen ein Reifen überstehen kann, bevor er zu hart wird, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, wie z. B. der Dauer der Aufwärmphase, dem Gewicht des Fahrzeugs, dem Fahrstil usw.
Druck bei Slick-Reifen:
Ein gleichmäßiger Kontakt zwischen der Lauffläche und der Straße ist wichtig für die einwandfreie Funktion und die Lebensdauer des Reifens. Es ist wichtig, daran zu denken, dass die Größe und Form der Reifenaufstandsfläche in erster Linie durch den richtigen Reifendruck beeinflusst wird. Slick-Reifen haben eine höhere Betriebstemperatur als herkömmliche Reifen. Aus diesem Grund werden Slicks mit einem niedrigeren Anfangsdruck (kalt) aufgepumpt. Wenn sich der Reifen während des Rennens erwärmt, steigt der Reifendruck auf den idealen Endwert an. Korrekter und stabiler Druckwert = ideale Reifenform im Schnitt.
Die Idee, Reifen mit komprimiertem Stickstoff anstelle der üblichen Luft zu befüllen, stammt ebenfalls von den Rennstrecken. Stickstoff, der ein wesentlicher Bestandteil normaler Luft ist (78 %), ist druckstabiler als Luft allein und hat eine geringere Wärmeausdehnung. Der so genannte trockene Stickstoff im Reifen mildert die Druckschwankungen, die durch die thermische Ausdehnung der Gase entstehen. Aus diesem Grund werden mit Stickstoff gefüllte Reifen im Rennsport eingesetzt, wo schon kleine Druckschwankungen das Fahrverhalten von Hochleistungsrennwagen beeinträchtigen können, die sich an der Grenze der Fahrbarkeit bewegen. Der Einsatz von Stickstoff in konventionellen oder Tuning-Autos ist, gelinde gesagt, fragwürdig.
Verschleißanzeige für Slick-Reifen:
Da Slicks kein Profil haben, kann die Tiefe der Hauptprofilrillen nicht gemessen werden. Dennoch tritt logischerweise Reifenverschleiß auf. Kreisförmige Löcher auf der Lauffläche dienen zur Anzeige der Profildicke.
Die Grenzen der Haftung von Slick-Reifen:
Slick-Reifen können die Fahrgrenzen eines Fahrzeugs spürbar erweitern, das ist unbestritten. Allerdings muss man bedenken, dass das Fahrzeug bei höheren Geschwindigkeiten und plötzlich ausbricht. Die maximale Slick-Traktion wird bei einem Reifenschlupf (tyre slip) von etwa sieben bis zehn Prozent erreicht. Wenn der Fahrer sich nicht entspannt, überschreitet der Schlupf die Schwelle, ab der die Haftung stark abfällt. Diese Eigenschaft von Slick-Reifen erfordert vom Fahrer viel Geschick und Erfahrung.
Sind Slick-Reifen wirklich schneller?
Natürlich sind sie das. Um Ihnen eine bessere Vorstellung davon zu geben, wohin Slick-Reifen Sie bringen können, hat die deutsche Zeitschrift Sport Auto einen Test veröffentlicht. Auf dem Hockenheimring drehte ein Sportwagen mit Slick-Reifen eine Runde in 1:14 Minuten. Das gleiche Auto mit Standardreifen war etwa +4 Sekunden (1:18) und mit Semi-Slick-Reifen etwa +2 Sekunden (1:16) schneller.